Allgäuer Milch & Fleisch gehören zusammen
Warum ist es so schwierig Bio-Milchviehkälber in der Region großzuziehen?
Trotz vielfältiger Bemühungen von Bio-Landwirten, Verbänden und Vermarktungsinstitutionen ist die Vermarktung der Bio-Kälber in die Intensivmast noch immer die Standardvermarktung. Wenn es am Willen nicht liegt, woran liegt es dann?
Aufzuchtkosten
Als größte Herausforderung sind sicherlich die Aufzuchtkosten der Bio-Milchviehkälber zu bezeichnen. Ein Bio-Kalb muss mindestens drei Monate mit Vollmilch getränkt werden. Nach drei Monaten, wenn das Kalb dann auf einen Mastbetrieb wechseln kann, ist es so teuer geworden, dass ein Mäster zu heutigen Vermarktungspreisen seine Kosten nach 18-24 Monaten Aufzucht, nicht decken kann. Die einzige sinnvolle Stellschraube an der hier gedreht werden kann, ist ein höherer Preis für Bio-Rindfleisch. Eine Chance für Verbraucher aktiv an einer Systemänderung der Lebensmittelproduktion mit zu wirken.
Zucht von Milchrassen – Milchleistung
Geiz ist geil

From nose to tail
Unsere Höfe
Markt für Biomilch und Biofleisch entwickeln sich unterschiedlich
Der Biofleischmarkt kann mit dem positivem Wachstum des Biomilchmarktes nicht mithalten. Das bedeutet, dass die Kunden gerne Bio-Milch kaufen, jedoch beim Kauf von Bio-Rindfleisch zurückhaltend sind. Die Folge ist, dass Bio-Kälber in die konventionelle Mast verkauft werden müssen. Laut einer Berechnung fällt bei der Produktion von 1l Bio-Milch, ca. 25g Bio-Rindfleisch an*. Solange Biokunden also gerne zur Biomilch aber nicht zum Biofleisch greifen, und auch nicht bereit sind höhere Preise für Biofleisch zu bezahlen, läßt sich die Situation nicht ändern.
*Quelle: „Nur mit Fleisch: Grünland nutzen und erhalten“, Ulrich Mück, Lebendige Erde Juni 2020, Tabelle 4
Fehlende regionale, handwerkliche Schlachtstätten

Was ist die Lösung? Esst mehr Allgäuer Weiderindfleisch
Seit 2-3 Jahren beginnt sich in der Region etwas zu bewegen. Immer mehr kleine regionale Initiativen und bäuerliche Direktvermarkter brechen das festgefahrene System auf. Viele Bauern können und wollen ihre Kälber nicht mehr zu Dumpingpreisen weit außerhalb unserer Region verkaufen. Es beginnen sich bäuerliche Kooperationen zu bilden und immer öfter versuchen Mutterkuhhalter ihre Kühe als Ammen „umzuschulen“ um Kälbern aus Milchviehbetrieben eine neue Heimat zu geben. Probieren Sie es einfach und suchen Sie noch heute Ihren Allgäuer Direktvermarkter und unterstützen Sie die Allgäuer Initiativen.